Allgemeine Projektinfos

Die Kreisstadt Limburg a. d. Lahn beabsichtigt, die Instrumente der Parkraumanagements verstärkt zu nutzen, um verkehr-, stadteinwicklungs-, umwelt- wirtschaftspolitischer Ziele zu erreichen. Die Stadtverordnetenversammlung hat daher im Rahmen des Masterplan Mobilität 2030 beschlossen, ein Konzept für eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung vor allem in der zentralen Innenstadt und der Altstadt zu erstellen.

Gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Planersocietät aus Dortmund erarbeiten wir ein Parkraummanagementkonzept. Dieses setzt sich aus verschiedenen Bauteilen zusammen und beinhaltet neben einem Parkraumkonzept, ein detailliertes Konzept zur bedarfsgerechten Bewirtschaftung,  die Konzeption und Umsetzung einer zielgerichteten Parkleitung und eines Parkleitsystems sowie die Aktualisierung der städtischen Stellplatzsatzung.

Damit kommen wir unserem Leitmotiv, „Stärkung der Aufenthalts- und Lebensqualität in Limburg – für eine vielfältige, zukunftsorientierte  Mobilität“, einen großen Schritt näher. Unser Bestreben ist, Limburg als attraktive Stadt für dort Wohnende und Arbeitende sowie für Besucherinnen und Besucher zu erhalten und zu stärken.Dabei verfolgen wir die Ziele:

  1. Sichere und attraktive Mobilitätsoptionen für Alle schaffen
  2. Die Erreichbarkeit und Attraktivität Limburgs sichern und optimieren
  3. Umweltbelastungen reduzieren und Kfz-Verkehr verträglich gestalten
  4. Den Fuß- und Radverkehr sowie den ÖPNV fördern
  5. Stadt- und Straßenräume lebenswert und hochwertig gestalten

Im gesamten Bearbeitungsprozess ist uns eine intensive Beteiligung von Ihnen als Limburgerinnen und Limburger, als Besuchende und Beschäftigte, als Pendelnde oder auch als Gewerbetreibende sehr wichtig und für das Gelingen von Bedeutung

Es gibt noch weitere Projekte zum Komplex Mobilität in Limburg, aktuell wird auch unter Öffentlichkeitsbeteiligung ein Radverkehrskonzept erarbeitet, zu dem Aspekt CityLogistik liegen schon konkrete Vorschläge vor. Selbstverständlich werden die dort erarbeiteten Vorschläge und Konzepte in das nun zu erarbeitende Parkraummanagementkonzept einfließen.

Zur Beteiligung

Ausgangslage in Limburg

Die Stadt Limburg ist mit 37.000 Einwohnerinnen und Einwohnern und 21.500 Arbeitsplätzen Zentrum eines verdichteten Siedlungsraumes Diez, Limburg, Elz . Gemeinsam mit der Stadt Diez hat Limburg die Funktion eines Mittelzentrums mit Teilfunktion eines Oberzentrums. Die Einzelhandelszentralität der Stadt Limburg beträgt 240 %, d. h. es wird der 2,4-fache Umsatz pro Kaufkraft je Einwohner:in erzielt. Diese Kennziffer gehört zu den höchsten in Deutschland. An der Gesamtkonstellation wird deutlich, dass Limburg als ländliche Solitärstadt einen großen Einzugsbereich aufweist, der etwa 200.000 Personen umfasst. Insbesondere das dünn besiedelte Umland führt zu einem hohen Anteil des motorisierten Individualverkehrs. Der öffentliche Personennahverkehr ist im ländlichen Umfeld schwach ausgeprägt.

Aufgrund der großen Zahl von Einpendlerinnen und -pendlern und hohen Einzelhandelsquote ist das Verkehrsaufkommen in Limburg sehr hoch. Im ländlichen Raum wird überwiegend das Auto als Verkehrsmittel genutzt. Einer repräsentativen Umfrage der Stadt vom April 2018 zufolge nutzen im stadtübergreifenden Verkehr 70 % den Pkw und zusätzlich weitere 10 % sind Mitfahrende. Der ÖPNV-Anteil beträgt 15 %. Im Binnenverkehr wird das Auto weniger genutzt. Der Anteil der PKW-Fahrten an allen Wegen beträgt 40 % mit zusätzlich 10 % Mitfahrenden. Der ÖPNV wickelt 11 % ab, den Rest teilen sich Fußgänger:innen und Radfahrende mit über 39 %, wobei der Radverkehr mit 9 % unterdurchschnittlich ausgebildet ist.

Insgesamt pendeln berufsbedingt täglich rund 19.000 Personen nach Limburg ein, rund 7.000 Personen sind Auspendelnde. Hochgerechnet kann davon ausgegangen werden, dass in Limburg durch die Einkaufs-, Freizeit-, Berufs- und Ausbildungspendler:innen die Tagesbevölkerung auf ca. 50.000 steigt. Das rheinland-pfälzische Diez ist mit rund 1.000 Einpendelnden nach Limburg und rund 500 Auspendelnden die Kommune, die nach Hadamar die zweitstärksten Pendlerverflechtungen mit Limburg aufweist.

Da sich der Einzugsbereich mit Diez auf dem Gebiet zweier Bundesländer befindet und daher verschiedene ÖPNV-Aufgabenträger (RMV, VRM, VLDW, Stadtlinie Limburg) zuständig sind, kommt es zu einem erhöhten Aufwand für die Nutzerinnen und Nutzer. Bisher gibt es nur einen einseitigen Übergangstarif aus dem VRM-Gebiet.

Warum ein Parkraummanagementkonzept?

Wir wollen das Verkehrsaufkommen insgesamt verringern, die Verkehrssicherheit erhöhen und den öffentlichen Raum besser nutzen. Gleichzeitig soll das Limburger Zentrum gut erreichbar bleiben und werden – für alle, für die Menschen aus Limburg wie aus den Nachbarkommunen, ganz gleich, ob sie mit dem Auto, Bus und Bahn, dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind. Wir wollen also Umwelt und Klima schützen, die Stadt attraktiver gestalten sowie Wirtschaft und Handel stärken.

Die Aufstellung eines Parkraummanagementkonzepts hat die Stadtverordnetenversammlung grundsätzlich bereits mit der Zustimmung zum Masterplan Mobilität im Oktober 2019 beschlossen. Ein Parkraummanagementkonzept sieht auch der Green-City-Plan aus dem Jahr 2018 vor, der wegen der erhöhten Luftschadstoffwerte aufgestellt wurde.

Wir, die Verwaltung der Stadt sowie die mit dem Konzept beauftragten Gutachterbüros, binden nicht nur die Politik in den Prozess ein, sondern auch Sie als Akteure der Stadtgesellschaft, Verbände und Initiativen.

Untersuchungsgebiet

Limburg a. d. Lahn

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