Pressemitteilungen

Pressemitteilung der Stadt Limburg zum ersten Beteiligungsverfahren im Rahmen des Parkraummanagementkonzepts (01.04.2022)

Bewertungen zum Parken in Limburg: Viele Mängel, wenig Lob

Das Ziel ist klar: Die Aufenthalts- und Lebensqualität in Limburg soll gestärkt werden. Voraussetzung dazu ist eine vielfältige und zukunftsorientierte Mobilität. Und auf dem Weg dorthin sollen in Limburg lebende, arbeitende Menschen mitgenommen werden, ebenso die, die die Stadt zum Ausgehen nutzen. Der erste Prozess der Öffentlichkeitsbeteiligung ist abgeschlossen. Bürgerinnen und Bürger, Kundinnen und Kunden, in Limburg Arbeitende und andere waren der Aufforderung der Stadt nachgekommen und haben zum Thema Parken ihre Bewertungen abgegeben und Wünsche geäußert.

Eine der bemängelten Situationen beim Parken in Limburg: Durch die Schrägaufstellung der Fahrzeuge in der Hospitalstraße wird die Situation unübersichtlich und nur schwer einsehbar.
Eine der bemängelten Situationen beim Parken in Limburg: Durch die Schrägaufstellung der Fahrzeuge in der Hospitalstraße wird die Situation unübersichtlich und nur schwer einsehbar. (Bildnachweis: Stadt Limburg)

„Wir sehen, dass viele von denen, die unser Angebot der Beteiligung angenommen haben, sich täglich mit Schwierigkeiten herumärgern und sich gleichzeitig Gedanken darüber machen, wo und  was besser werden kann“, zeigt sich Bürgermeister Dr. Marius Hahn zufrieden mit dem Beteiligungsauftakt für das Parkraummanagementkonzept. Rund 350 Hinweise hat die Stadt erhalten, die meisten auf dem digitalen Weg, einige auch über klassische Postkarten, die an verschiedenen Stellen der Stadt auslagen. Die meisten Rückmeldungen gingen über die Projekthomepage www.limburg-bewegt.de ein. Dort bestand die Möglichkeit, online auf einer „Ideen-Karte“ Mängel, Lob und Ideen zu verorten. „Die Ergebnisse aus dem Beteiligungsverfahren werden wir nun auswerten und im weiteren Verlauf des Projekts mit den verschiedenen Gruppen wie Beirat und der Politik diskutieren.

Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fließen in die weitere Arbeit ein“, verdeutlicht der 1. Stadtrat Michael Stanke. Allerdings ist klar, dass sich manche Wünsche und Anregungen widersprechen. Und nicht jeder genannte Mangel lässt sich abstellen. Die genannten Mängel überwiegen das geäußerte Lob allerdings deutlich. Rund 150 online angeführten Mängeln beim Kfz-Verkehr stehen elf lobende Aussagen gegenüber, hinzu kommen noch über 90 gemeldete Ideen.

Was den Teilnehmenden fehlt, sind Kurzzeitparkmöglichkeiten im Innen- und Altstadtbereich, hier wurde vor allem auch die Graupfortstraße angegeben. Recht deutlich ist auch das Meinungsbild bei geforderten Kontrollen. Hierbei geht es darum, das Parken auf Gehwegen oder die unberechtigte Nutzung von ausgewiesenen Behindertenparkplätzen stärker zu ahnden. Überaus kritisch ist in den Meldungen die Parkplatzsituation auf dem Schafsberg beschrieben worden, völlig unabhängig davon, ob dazu eine Postkarte, das Kontaktformular oder die „Ideen-Karte“ genutzt wurde. Die Parkplatzsituation für die Mitarbeitenden des Krankenhauses sowie für die Besucherinnen und Besucher ist vielfach thematisiert worden.

Es sind auch verschiedene Hinweise eingegangen, die ganz konkret Problemfelder an bestimmten Straßen und Orten benennen, ein Beispiel dabei ist die schlechte Einsehbarkeit des Verkehrsraums durch die vertikale Anordnung der Parkplätze in der Hospitalstraße.

Von den Teilnehmenden sind auch Ideen und Vorschläge eingebracht worden, wie sich der Parksuchverkehr in der zentralen Innenstadt und damit die Verkehrsbelastung reduzieren lässt. Eine der genannten Möglichkeiten ist die Schaffung von Parkplätzen außerhalb der zentralen Innenstadt. Diese Parkplätze müssten dann mit einem Shuttle-Service einen zügigen Umstieg und das schnelle Erreichen der Innenstadt ermöglichen. Ein Standort für solche Parkplätze wird zum Beispiel in der Westerwaldstraße gesehen.

Hier und da wurde auch Lob ausgesprochen, zum Beispiel für ein gut ausgeleuchtetes Parkhaus mit fairen Preisen oder auch für ein ausreichendes Angebot an kostfreien Parkplätzen bei gleichzeitig guter Erreichbarkeit der Innenstadt, damit ist der Parkplatz auf dem Marktplatz in der Ste.-Foy-Straße gemeint.

Wer online an dem Beteiligungsverfahren teilnahm, wurde auch auf eine Thesenbewertung hingewiesen. Insgesamt wurden elf Thesen aufgestellt, die alle einen konkreten Bezug zum Parken in Limburg haben. Abgefragt wurde dabei der Grad der Zustimmung zwischen „stimme absolut zu“ und „stimme absolut nicht zu“. Eine deutliche Zustimmung gab es für die These, wonach falsch parkende Autos andere Teilnehmende am Verkehr behindern; ebenfalls große Zustimmung gab es für die These, dass falsch geparkte Autos für andere Verkehrsteilnehmende ein Risiko darstellen. Die These, die Parkplatzsituation in Limburg sei gut und sicher, fand dagegen keine Zustimmung. Auch die These, wonach sich mit dem Parkleitsystem gut Parkplätze in der Stadt finden lassen, ist kritisch bewertet worden.

Das Auto ist das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel in Limburg, dennoch wurde auch ganz konkret nach der Parkplatzsituation für Radfahrende (Ideen und Mängel) gefragt. Allein zum Fahrradparken gab es 70 Hinweise, der Anteil für Lob war dabei größer als beim Autoparken. Lob gab es für gute Standorte der Fahrradabstellanlagen in verschiedenen Straßen. Gleichzeitig wurden jedoch weitere Abstellanlagen an wichtigen Umsteigepunkten gefordert und eine bessere Ausstattung der Abstellanlagen (überdacht und mit Ladestationen). 

Nach dem Abschluss des ersten Beteiligungsverfahrens geht der Prozess nun weiter mit der ersten Sitzung des Beirats, der sich aus Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Institutionen zusammensetzt, die sich mit Fragen der Mobilität beschäftigen. Derzeit ausgewertet werden die Untersuchungen zur Auslastung der Parkplätze in der Limburger Innenstadt. Den politischen Gremien soll das Projekt und die bis dahin zusammengetragenen Untersuchungsergebnisse und Analysen vor der Sommerpause vorgestellt werden. Im Sommer selbst sind eine öffentliche Veranstaltung sowie eine zweite Beteiligungsphase vorgesehen.

Weitere Informationen unter www.limburg-bewegt.de. Auf der Seite werden die Informationen immer wieder aktualisiert, dort werden auch die Untersuchungsergebnisse und Analysen eingestellt.

 

Cookie Consent mit Real Cookie Banner